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Hilfe mein Kind zahnt!

Erlebnisbericht einer Mama
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Anke Brinkmann

von Anke Brinkmann

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Kaum ist das Kind auf der Welt, startet der Mama-Marathon: wickeln, stillen, trösten, sauber machen, Fläschchen abkochen und Wäscheberge. Dazu kommen die lieben Verwandten, die einen mit der Frage löchern, was man denn noch brauche. Dabei weiß man das selbst nicht so genau.

"Ja, sag mal: Was braucht ihr denn noch für das Kind? Einen Strampler? Mehr Schnuller? Eine Rassel?"

Bei uns war das echt schwierig. Wir hätten einen Babyladen eröffnen können, weil alles doppelt und dreifach kam. Dass Geschenke-Organisation ein Teil meiner vielfältigen Disziplinen im Mama-Marathon sein würde, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Meine Freundin Sabrina, die zum Baby-Watching zu Besuch kam, ist Mutter von einem fünfjährigen Kind und damit aus dem Gröbsten raus. Sie brachte ein überraschendes Geschenk mit: eine kleine Box, auf der "Notfall-Ausrüstung" stand.

Der Inhalt:
• ein paar Ohrenstöpsel
• eine Salbe, die dem Baby beim Zahnen die Schmerzen nimmt
• ein baliba von Ravensburger


Ich war ehrlich gesagt irritiert. Der baliba ist sehr niedlich, sieht aber ein bisschen seltsam aus. Zudem war unser Kind noch so winzig, dass an Greifen und Spielen noch nicht so recht zu denken war. Und der Rest? Was zum Geier sollte das? Sie sah meinen verwirrten Gesichtsausdruck und erklärte:

"Bei uns gab es Situationen, da wollte meine Tochter einfach nur brüllen. Sie war satt, trocken, sauber und ausgeschlafen. Aber sie wollte schreien. Wie eine Wahnsinnige. Ich hingegen war hungrig, müde und ungeduscht. Das Brüllen hat mich total fertig gemacht. Da habe ich mir Ohrenstöpsel reingemacht, mich mit ihr ins Bett gelegt und konnte ihr so einfach Ruhe und Nähe geben. Wenn man sich mal vorstellt, was so ein kleiner Mensch mitmacht … Das ist in etwa so, als würden wir auf einen fremden Planeten geschmissen werden. Wir kennen nichts von unserer Umwelt, verstehen die Sprache nicht, können nicht weglaufen und nichts, was passiert, richtig einordnen. Ich glaube, uns wäre auch manchmal danach, einfach zu brüllen. Stundenlang. Damit man das als Mutti aushält und nicht alle paar Minuten eine neue Strategie ausprobiert, wie man das Baby ruhig bekommt, sind die Ohrenstöpsel ganz wunderbar. Das Schreien wird gedämpft, man kann sich darauf konzentrieren, Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Genau das, was wahrscheinlich fehlt, auf diesem neuen, wilden Planeten."
Kind spielt mit baliba
Ohne auch nur eine Ahnung davon zu haben, wovon sie spricht, nickte ich und legte eine wissende Miene auf. Mein Kind würde sicher nicht ohne Grund schreien. Ich dachte tatsächlich, wenn Babys einfach so brüllen, sei das ein Empathie-Problem.

"Die Salbe packst du in deinen Arzneischrank. Sie hält ungeöffnet drei Jahre lang. Ich bringe sie dir jetzt schon mit, damit du nicht erst losfahren musst, wenn der erste Zahn kommt. Man weiß einfach nicht genau, wann es losgeht. Bei uns war es nach fünf Monaten soweit, mitten in der Nacht. Die Salbe nimmt den Schmerz in der Sekunde, in der sie aufgetragen wird. Du wirst ein gutes Gefühl haben und den Stress besser überstehen, wenn dein Kind sich quält und du etwas dagegen unternehmen kannst."

Das klang wirklich praktisch. Auch wenn die Tube so winzig war, dass ich mir Gedanken machte, wo ich sie für die nächsten Jahre hinlegen könnte. Dann kam die Erläuterung zu diesem komischen Spielgerät – das interessierte mich besonders:


"Der baliba, ein Ball für Babys, ist ein echtes Wunderspielzeug. Er ist federleicht, durch die verrückte Struktur ganz einfach zu greifen und man kann prima darauf herumkauen. Eines verspreche ich dir: Wenn dein Kind beginnt zu zahnen, wird es alles beißen, was es in die Fingerchen bekommt - alte Schuhe, deine Fernbedienung, die Fernsehzeitung usw. Da ist es echt besser, es hat einen baliba. Ich wäre froh gewesen, wenn es den bei uns schon gegeben hätte! Der lässt sich einfach in der Spülmaschine reinigen. Auch wenn meine Kinderärztin sagt, Schmutz essen sei Gymnastik für das Immunsystem."

Grinsend sah sie in mein schockiertes Neu-Mami-Gesicht. Über Schmutz im Kindermund hatte ich mir auch noch keinen Kopf gemacht. Im Nachhinein finde ich es lustig, wie naiv und unbedarft ich an das Thema "Baby" herangegangen bin. Sie erklärte weiter:

"Der baliba ist aus weichem Silikon. Er dehnt sich, tut nicht weh, wenn man draufliegt und selbst, wenn das Baby dir mit voller Wucht damit auf den Kopf haut, fühlt sich das echt besser an als ein echter Ball. Den habe ich meiner Schwester schon für ihr Baby geschenkt und die sind ganz begeistert."

Mein Kind hat übrigens den ersten Zahn sehr schnell bekommen, mit drei Monaten! Heute habe ich das Gefühl, das Zahnen nimmt kein Ende. Ich bin heilfroh über die Salbe und den baliba. Sie kaut den ganzen Tag darauf herum und nachts kommt er in die Spülmaschine. Wir spielen aber auch wirklich viel damit. Langsam wird es im Bettchen langweilig, aber drehen kann sie sich noch nicht so gut- also ist der baliba das einzige Spielzeug mit dem sie sich wirklich beschäftigt.

Und die Ohrenstöpsel? Darf man das zugeben? Muss man sein Baby immer unplugged hören, wenn es schreit? Egal, ich gebe es zu: Ich bin ein Mensch und keine Wundermutter. Ich benutze diese Stöpsel ziemlich regelmäßig. Ich habe das deutliche Gefühl, dass meine Tochter es absolut zu schätzen weiß, dass Mama mit ihr im Bett liegt und einfach eine Stunde lang ruhig spricht und singt. Ganz eng bei ihr. Ich glaube, das hilft irgendwie.
Anke Brinkmann




Anke Brinkmann lebt mit ihrem Mann und der fünfjährigen Tochter in München. Sie liebt es, Familiengeschichten zu schreiben – ihre eigenen und auch die von anderen. Dabei ist es ihr besonders wichtig, vom echten, ungeschminkten Leben als Familie zu erzählen. Zum Brüllen komisch und manchmal nervig und fordernd bis zum Anschlag! Als Autorin ihres persönlichen Blogs muttiglueck.de erreicht Anke jeden Monat sehr viele Eltern und hört sehr viele Geschichten. Einige davon teilt sie hier in ihrer Mama-Kolumne mit uns.

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