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Einschlafrituale unterstützen Babys Schlaf

Experteninterview

Das Baby reibt sich die Augen, gähnt, schneidet Grimassen und ballt seine kleinen Hände zu Fäusten – scheinbar ist es müde und möchte doch nicht einschlafen. Wie Eltern den Babyschlaf unterstützen können, erklärt Prof. Ingo Fietze, Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Charité in Berlin.

Warum benötigt der Mensch Schlaf?

Der Hauptgrund für unser Schlafbedürfnis ist unser Gehirn. Tagsüber arbeitet es auf Hochtouren und verarbeitet Sinneseindrücke und komplexe Informationen. Nachts säubert sich unser Gehirn und benötigt die Zeit für Gedächtnisprozesse.

Wie viel Schlaf benötigen Babys?

Babys benötigen viel mehr Schlaf als Erwachsene. Für Erwachsene ist eine Schlafdauer von siebeneinhalb bis achteinhalb Stunden optimal. Neugeborene benötigen 17 Stunden Schlaf, davon jeweils achteinhalb Stunden tagsüber und achteinhalb Stunden nachts. Ab einem Jahr reduziert sich der Schlafbedarf auf 14 Stunden. Dann schlafen sie elf Stunden nachts und drei Stunden tagsüber.

Wie unterscheidet sich der Schlaf von Babys und Erwachsenen?

Babys schlafen erstens länger, zweitens auch am Tag und drittens träumen sie mehr. Der Traumschlaf ist für Babys, besonders für die Reifeentwicklung des Gehirns und des gesamten Körpers, wichtig. In der Forschung wird davon ausgegangen, dass Babys in diesem Alter noch nicht in Geschichten träumen, sondern zunächst von einzelnen Bildern. Ab dem vierten bzw. fünften Lebensjahr können Kleinkinder dann Träume reflektieren.

Müssen Babys das Schlafen erst lernen?

Nein, das Schlafen ist uns in die Wiege gelegt. Bereits im Mutterleib schlafen Babys.

Was brauchen Babys, um abends zu Ruhe zu kommen und was hilft ihnen beim Einschlafen?

Die Tagesaktivität ist wichtig. Das Baby sollte viel Neues erleben, sodass es aktiv müde werden kann. Abends helfen ein körperwarmes Bad und ein warmes Getränk, zum Beispiel Milch oder Tee.

Brauchen Babys feste Rituale für das Zubettgehen oder Einschlafen?

Wie bei den Erwachsenen gibt es auch bei den Babys bereits bessere und schlechtere Schläfer. Letztere brauchen Einschlaf-Rituale, überwiegend feste Bettzeiten und einen optimalen Schlafkomfort. Die Einschlaf-Rituale können langfristig nur wirken, wenn sie regelmäßig angewendet werden - an mindestens fünf Tagen in der Woche.

Können Bücher, Spiele und Lieder von Schlafuhren das Zubettgehen unterstützen?

Auf jeden Fall. Die Gute-Nacht-Geschichte von Papa macht es auch. Die beruhigende, gewohnt sonore Stimme hilft hier viel. Die Geschichte darf nicht langweilig, aber auch nicht zu spannend sein. Auch die Lautstärke der Sprache sollte weder zu laut noch zu leise sein, am besten in Zimmerlautstärke. Gerne darf es auch ein Spiel sein, aber mit denselben Merkmalen - nicht zu langweilig und nicht zu aufregend.

Was benötigen Babys für eine gute Nachtruhe?

Zum Einschlafen das Gefühl der Geborgenheit, zum Schlafen dann Ruhe und Komfort. Unter Geborgenheit versteht sich die Zudecke, eine gewohnte Schlafumgebung, die Zuwendung der Eltern beim ins Bett bringen und zur Not auch mal ein Nachtlicht. Bei Bedarf muss man sich Zeit nehmen für die abendlichen Einschlafrituale. Die gute Nachricht: Schlafstörungen sind bei Babys und Kleinkindern meist nur vorübergehend.

Unsere Gute-Nacht-Helfer:

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Prof. Ingo Fietze

Schlafforscher und Buchautor. Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Charité in Berlin.
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